In fünf Jahren 3500 Unterschriften unter der Basler Deklaration

Seit 5 Jahren setzt sich die Basel Declaration Society für mehr Offenheit und Transparenz beim Thema Tierversuche ein.

Seit 5 Jahren setzt sich die Basel Declaration Society für mehr Offenheit und Transparenz beim Thema Tierversuche ein. Schon über 3500 Unterzeichner der Baseler Deklaration verpflichten sich alles zu unternehmen, um Tierversuche verantwortungsbewusst durchzuführen und das Vertrauen in die tierexperimentelle biomedizinische Forschung zu stärken.

 

Logo_BaselerDeklarationDie sogenannte Deklaration von Helsinki gilt heute weltweit als Standard ärztlicher Ethik. In diesem Kodex legte der Weltärztebund 1964 erstmals ethische Grundsätze für die medizinische Forschung am Menschen fest. Auch in Deutschland beziehen sich Ethikkommissionen auf diese Grundsätze, wenn sie Anträge für klinische Studien bewerten.

 

Angelehnt an die Deklaration von Helsinki, hat sich die Basler Deklaration 2010 zum Ziel gesetzt, dass in der biomedizinischen Forschung ethische Prinzipien, wie das der 3R-Prinzip, überall umgesetzt werden, wo Tiere zu Forschungszwecken eingesetzt werden. Jeder Unterzeichner der Basler Deklaration verpflichtet sich zudem, alles zu unternehmen, dass Tierversuche verantwortungsbewusst durchgeführt werden, das Vertrauen in die tierexperimentelle biomedizinische Forschung zu stärken sowie transparent und offen über das sensible Thema der Tierversuche zu informieren.

 

Die Deklaration, die am 29. November 2010 im Rahmen der ersten Basler Konferenz „Research at a crossroads“ von rund 80 internationalen Wissenschaftlern aus den Lebenswissenschaften verabschiedet wurde, formuliert neben dem Aufruf zu mehr Transparenz und Kommunikation auch Erwartungen an Politik und Gesellschaft: Tierversuche sollen – unter den strengen EU-weit geltenden gesetzlichen Regelungen –erlaubt bleiben, um sich der lange Liste der medizinischen Herausforderungen stellen zu können. Für den medizinischen Fortschritt jetzt und auch in Zukunft seien Tierversuche unerlässlich.

 

Außerdem argumentiert die Basler Deklaration gegen eine Trennung von sog. Grundlagenforschung und angewandter Forschung. Die Übergänge von der Erforschung grundlegender physiologischer Prozesse zum Verständnis von Krankheitsprinzipien bis hin zur Entwicklung von Therapien seien fließend, eine strikte Trennung daher weder sinnvoll noch möglich.

 

Die Deklaration wurde zunächst von Prof. Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich, Dieter Imboden, ehem Präsident des Nationalen Forschungsrates des Schweizerischen Nationalfond und Prof. Stefan Treue, Direktor des Deutschen Primatenzentrums in Göttingen, erstunterzeichnet. Seit dem bekennen sich schon über 3500 Forscherinnen und Forscher aus aller Welt zu der Deklaration und stellen sich damit öffentlich sichtbar hinter die Ziele des Kodex. Auch wissenschaftliche Institute und Organisationen können die Deklaration unterzeichnen.

 

Am 5. Oktober 2011, also vor 5 Jahren, gründete sich die Basel Declaration Society, mit dem Ziel die Bekanntheit und Akzeptanz der Basler Deklaration zu steigern und ihre Ziele zu fördern. Sie feiert heute ihr fünf jähriges Bestehen und wird im nächsten Jahr nach Basel, Berlin (2011), London (2013) und Rom (2015) in 2017 zum fünften Mal eine Konferenz zum Thema Offenheit und Kommunikation über Tierversuche ausrichten.

 

Darüber hinaus verfasst die Gesellschaft während ihrer Konferenzen Strategiepapiere, unter anderem zu Themen wie Krisenmanagement und –kommunikation oder freier Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen (Open Access). Außerdem ist die Basel Declaration Society in der Vergangenheit tätig geworden, um Kampagnen radikaler Tierversuchsgegnern entgegen zu treten. Nicht zuletzt aus der Zunahme solcher Angriffe und koordinierter Kampagnen während der 2000er Jahre heraus hat sich die Basel Declaration Society entschieden aktiv für deutliche Bekenntnisse zu verantwortungsbewusster Tierversuchsforschung zu werben.

 

Wer als Wissenschaftler ein Zeichen für verantwortungsbewusste biomedizinische Forschung setzen will, kann die Baseler Deklaration hier lesen und unterschreiben.

 

Weiterführende Informationen:

 

Die 10 größten Mythen

 

Zahlen und Fakten

 

Das 3R-Prinzip

 

Tierversuche und Ethik

 

 

Frau und Fragezeichen

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