Die Tollwut ist dank Tierversuchen kaum mehr ein Problem.

Zoonosenplattform unterstützt „Tierversuche verstehen“

Die Initiative Tierversuche verstehen wächst weiter und hat mit der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen einen neuen Kooperationspartner aufgenommen. Die Zoonosen-Forscher unterstützen die Ziele der Initiative, insbesondere wollen sie durch transparente Informationen einen faktenbasierten Dialog über das Thema Tierversuche vorantreiben.

 

In der Forschungsplattform für Zoonosen sind rund 800 Wissenschaftler organisiert. Sie erforschen Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden. Allein rund 70 Prozent der Infektionskrankheiten, die bei Menschen vorkommen, sind solche Zoonosen. Dazu zählen in Mitteleuropa eingedämmte Krankheiten wie Tollwut, Pest oder Tuberkulose, aber auch die jüngst aufgetretenen Erkrankungen wie SARS, BSE, der stark ansteckende Ehec-Erreger, das MERS-Coronavirus sowie der Ebola-Erreger.

 

Tierversuche grundlegend bei vielen Medikamenten

 

Prof. Dr. Stephan Ludwig Universität Münster
Prof. Dr. Stephan Ludwig ist Leiter der Forschungsplattform für Zoonosen am Standort Münster. Foto: privat

„Die Erkenntnisse, die zum Erkennen der Übertragungswege geführt haben, aber auch die Impfstoff-Entwicklung haben alle mit Tierversuchen begonnen“, betont Prof. Dr. Stephan Ludwig, Leiter der Forschungsplattform am Standort Münster. Die Forschungserfolge seien „ohne ausgewählte Tiermodelle nicht möglich“. Ludwig ergänzt: „Damit will ich nicht sagen, dass dies in Zukunft so bleiben wird.“ Computermodelle seien bespielweise eine vielversprechende Zukunftsmethode, um weniger an Tieren forschen zu müssen; sie könnten Tierversuche aber noch lange nicht ersetzen. „Es ist absehbar, dass wir Tierversuche in den nächsten 20 Jahren noch brauchen werden“, sagt Ludwig. Zellkulturen seien nur „Krücken“, wenn man einen Beweis führen wolle, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Auch die Sicherheit von Arzneimitteln sei ein hohes Gut, für das Tierversuche erforderlich seien. „Welcher Mensch möchte schon ein Medikament nehmen, das nicht auf starke Nebenwirkungen getestet worden ist?“, fragt Ludwig.

 

Erforschung von Zoonosen hat hohen Stellenwert

 

Die Erforschung von Zoonosen sei gerade in unserer vernetzten Welt sehr wichtig. Ludwig gibt zu bedenken: „Jeder Erreger kann heute innerhalb weniger Stunden um die Welt transportiert werden. Deshalb ist die Erforschung von Zoonosen aktueller als je zuvor.“ Die Rahmenbedingungen für deren Erforschung dürften nicht verschlechtert werden. Im aktuellen politischen Klima drohten aber Einschränkungen, die die Forschung mit Tierversuchen komplizierter machen. „Daher ist der öffentliche und transparente Dialog über Tierversuche ein Anliegen, das die Forschungsplattform unterstützt“, sagt Ludwig.

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