Interview-Reihe: „Wichtig ist ein aufmerksamer Umgang mit Tieren“

Im vierten Teil unserer Interviewreihe berichten Elisa Hennicke (Auszubildende im 3. Lehrjahr) und Ronja Rautenberg (Auszubildende im 1. Lehrjahr) über ihre Arbeit im Spannungsfeld zwischen Tierliebe und Wissenschaft. Sie sind Zootierpflegerinnen am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und betreuen neben Ziegen, Eseln und Alpenmurmeltieren noch eine ganze Reihe anderer Versuchstiere.

Wie sind Sie auf den Beruf der Tierpflegerin mit der Fachrichtung Klinik und Forschung aufmerksam geworden? Und was war ausschlaggebend dafür, dass Sie sich für diesen Beruf entschieden haben?

Elisa Hennicke: Am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) werden keine typischen Versuchstiere wie Ratten oder Mäuse gehalten, daher absolvieren wir hier eine Ausbildung zur Zootierpflegerin. Dies war auch unsere Wunsch-Fachrichtung, da uns die Arbeit mit vielen verschiedenen Tierarten sehr viel Freude bereitet und wir dies für eine sehr sinnvolle Tätigkeit halten.

Welche Eigenschaften/Qualifikationen sollte man für Ihren Beruf mitbringen?

Ronja Rautenberg: Als Zootierpflegerin benötigt man vor allem Tierliebe, Geduld, Verantwortungsbewusstsein und Ausdauer. Außerdem die Bereitschaft, auch an den Wochenenden und Feiertagen sowie bei jeder Witterung zu arbeiten.

Um welche Tiere kümmern Sie sich?

Hennicke: In der Feldforschungsstation des IZW kümmern unsere Kolleginnen, Kollegen und wir uns um Ziegen, Esel, Kamerun-Schafe, Europäische Rehe, Europäische Feldhasen, Abendsegler und Alpenmurmeltiere. Zusätzlich absolvieren wir während unserer Ausbildung mehrere Praktika in anderen tiergärtnerischen Einrichtungen, in denen wir uns noch um eine Vielzahl weiterer Tiere kümmern.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Rautenberg: Zu unseren Hauptaufgaben zählen die Fütterung der Tiere, das Ausmisten und Instandhalten der Ställe und Anlagen sowie die Futtermittelzubereitung. Zusätzlich assistieren wir bei tierärztlichen Einsätzen und denken uns Möglichkeiten der Tierbeschäftigung aus.

Worauf müssen Sie im Umgang mit den Tieren achten?

Hennicke: Wichtig bei der Arbeit mit Tieren ist ein ruhiger und aufmerksamer Umgang. Dabei sollte man nicht nur auf die Sicherheit und Gesundheit der Tiere, sondern auch auf sich selbst achten.

Sprechen Sie außerhalb ihres Berufs über Ihre Tätigkeit? Und wie reagieren Freunde/Bekannte/Familienangehörige, wenn sie von Ihrem Beruf erfahren?

Rautenberg: Da wir eine Ausbildung zu Zootierpflegerinnen absolvieren, reagieren die meisten positiv. Im Allgemeinen finden sie diesen Beruf spannend und interessant.

Was macht Ihnen bei Ihrer Tätigkeit besonders viel Freude? Und was eher weniger?

Hennicke: Besonders viel Freude macht uns natürlich die Beschäftigung mit den Tieren. Hierbei gefällt uns nicht nur die Beschäftigung an sich, sondern auch die Überlegungen dahinter und das Beobachten des nachfolgenden Verhaltens der Tiere.
Rautenberg: Außerdem erledigen wir gerne Reparaturarbeiten an den Gehegen. Weniger Freude bereiten uns körperlich schwere Aufgaben, wie das Aufladen von Mist. Aber auch solche Tätigkeiten erledigen wir gerne für das Wohl der Tiere.

Hier geht es zu den anderen Teilen der Interviewreihe

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