Diese menschlichen Organe im Miniformat, auch Organoide, genannt, werden auf einer Kunststoffplatte durch künstliche Kreisläufe miteinander verbunden.

Mini-Organe: Ist der „Mensch auf dem Chip“ eine Alternative?

Organ-Chips werden häufig als eine Alternative genannt, um Tierversuche einzusparen oder sogar ganz zu ersetzen. Dabei handelt es sich um dreidimensionale Zell- und Gewebemodelle aus menschlichen Stammzellen. Diese menschlichen Organe im Miniformat, auch Organoide, genannt, können auf einer Kunststoffplatte durch künstliche Kreisläufe miteinander verbunden werden. Die Umgebung ist kleiner als ein Smartphone. Mit ihrer Hilfe können Wissenschaftler*innen zum Beispiel die Sicherheit und Wirksamkeit von Substanzen testen und mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten für den Menschen feststellen.

Tierversuche verstehen geht in dem Film „Der Mensch auf dem Chip – Organ-Chips als Ergänzung und Ersatz für Tierversuche?“ der Frage nach, wie weit die Technologie fortgeschritten ist. Kann sie als tierversuchfreie Technologie in naher Zukunft Tierversuche ersetzen? Dazu hat Tierversuche verstehen Forschenden an der Universität Tübingen über die Schulter geschaut und einen Hersteller von Organ-Chips in Berlin besucht.

Chip als Ergänzung für Tierversuche

Prof. Peter Loskill vom Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut an der Universität Tübingen (NMI Reutlingen) forscht seit einigen Jahren in diesem Bereich. Er sieht in Organ-Chips momentan eine Ergänzung für Tierversuche. Der nächste Schritt wäre für ihn eine „Toolbox“, also ein Werkzeugkasten, der aus einer Vielzahl an Methoden besteht. Mit diesem könnte man mit der Zeit immer mehr Tierversuche ersetzen.

Längst wird an der Verbindung von mehr als zwei Organ-Chips geforscht. Trotz dieser Multi-Organ-Chips ist ein vollständiger Ersatz aller Tierversuche mit Hilfe dieser Technologie derzeit nicht möglich. Gerade in der Grundlagen- und Verhaltensforschung stoße die Technologie an ihre Grenzen, so Biotechnologe Dr. Reyk Horland (Geschäftsführer von TissUse). „So ein Multi-Organ-Chip kann natürlich nicht denken oder fühlen.“

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