Nobelpreisträger
Prof. Harald zur Hausen im Portrait

Seit 2006 gibt es die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs (HPV = Humane Papillomviren). Als eine der ersten Impfungen gegen Krebs wurde sie weltweit als großer Durchbruch in der Krebsforschung und -prävention gefeiert. Prof. Harald zur Hausen, Virologe am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, hat damals den Zusammenhang zwischen Papillomviren und Gebärmutterhalskrebs bewiesen. Für die Entdeckung des Auslösers hat der heute 83-Jährige 2008 den Medizin-Nobelpreis erhalten.

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Harald zur Hausen wusste schon als Kind, dass er einmal in die Forschung gehen möchte. Da überrascht es auch nicht, dass Biologie sein Lieblingsfach in der Schule war. Später studierte er Medizin und Biologie an verschiedenen Universitäten und promovierte 1960 in Düsseldorf.

Sein Forschungsschwerpunkt – die Entstehung von Krebsarten aus Virusinfektionen – zieht sich seit seinem Studium wie ein roter Faden durch seine berufliche Laufbahn. Nach seiner Habilitation und weiteren Stationen an verschiedenen nationalen und internationalen Universitäten, war er für mehr als zehn Jahre Vorsitzender und wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstands des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Dort geht er auch heute noch täglich ins Labor, falls er nicht auf Reisen ist.

„Mit jeder neuen Erkenntnis tun sich neue Fragen auf.“ Harald zur Hausen

Seine These, dass Papillomviren Gebärmutterhalskrebs auslösen, publizierte er bereits 1976 und wurde zunächst belächelt. Einige Jahre später konnte er jedoch genau diese Annahme wissenschaftlich nachweisen. Diese Entdeckung eröffnete völlig neue Perspektiven der Vorbeugung und Behandlung und führte letztlich zur Entwicklung des HPV-Impfstoffes. Dieser wird von der Ständigen Impfkommission seit Juni 2018 auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen.

Auch heute noch ist der Forscherdrang in ihm lebendig. Aktuell forscht seine Arbeitsgruppe an einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Milch- und Rindfleischkonsum als Risikofaktoren für Darm- und Brustkrebs. Auch wenn er auch für diese These bislang wenig Unterstützung erfährt, bleibt zur Hausen am Ball. Sein Eifer hat sich immerhin schon einmal ausgezahlt. „Er beginnt, dann richtig aufzuleben“, sagt Ethel-Michele de Villiers (ebenfalls Krebsforscherin am DKFZ und Ehefrau von Harald zur Hausen) in einem Zeitungsartikel über ihn.

Weitere Informationen über Prof. Harald zur Hausen findet ihr unter: https://www.dkfz.de/de/presse/veroeffentlichungen/nobel-Broschuere_web.pdf

Einen Eindruck von der Person Harald zur Hausen und seiner Forschung vermittelt sein „Nobel Lecture“: der öffentliche Vortrag, den jede/r Nobelpreisträger/in halten muss, wenn der Preis überreicht wird (in englischer Sprache):

 

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