Videowettbewerb: Erstmals treffen zwei Sieger den Nobelpreisträger!

Es war eine der spannendsten Abstimmungen, die die Initiative Tierversuche verstehen bislang erlebt hat. Die TeilnehmerInnen der dritten Runde „Triff den Nobelpreisträger!“ haben unglaublich oft abgestimmt. Letztlich konnten sich zwei Videos in einem rasanten Kopf-an-Kopf-Rennen mit jeweils mehr als 9000 Likes von den anderen Filmen absetzen.

Da die Erst- und Zweitplatzierten so eng beieinander lagen und zudem auch deutlich mehr Likes erzielten als die anderen Filme, hat sich die Initiative Tierversuche verstehen dazu entschieden, den ersten Platz gleich zweimal zu vergeben.

Die Sieger

Damit holen sich das KFG Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg und das Oberstufenzentrum der Lise-Meitner-Schule Berlin den Sieg im Schülerwettbewerb „Triff den Nobelpreisträger!“ der Informationsinitiative Tierversuche verstehen. Die SchülerInnen der beiden Klassen treffen am 18. März 2020 den Nobelpreisträger Prof. Harald zur Hausen in seiner Wirkungsstätte, dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Für die Heidelberger wird es damit keine weite Anreise werden: Das DKFZ liegt unweit der Schule auf der anderen Seite des Neckars. Auf die Berliner wartet hingegen eine längere Anfahrt.

Zum Schülerwettbewerb „Triff den Nobelpreisträger!“

Auch der dritte Platz war zunächst umkämpft! Dieses Mal wurde bei der Online-Abstimmung mit insgesamt 25.691 Likes so oft abgestimmt, wie noch nie! Die TeilnehmerInnen haben mit viel Engagement ihre Freunde, Familien, MitschülerInnen und LehrerInnen mobilisiert, um so viele Likes wie möglich zu erhalten. Sie rührten in eigener Sache kräftig die Werbetrommel und erhielten zum Beispiel durch private Aufrufe in den sozialen Medien tausende Likes. Das Ziel dabei klar im Blick: den Nobelpreisträger Harald zur Hausen persönlich kennen zu lernen und ihn mit Fragen löchern.

Die Abstimmungsphase endete am 16. Dezember pünktlich um 15 Uhr, das Ergebnis stand fest. Mit jeweils unglaublichen 9690 (Heidelberg) bzw. 9083 Likes (Berlin) setzten sich die Sieger durch. Sie belegen zu zweit den ersten Platz. Aufgrund der Entscheidung der Jury, den ersten Platz zweimal zu vergeben, geht der zweite Platz mit 3683 Likes an vier SchülerInnen des Gymnasiums im Schloss aus Wolfenbüttel. Mit 2671 Likes belegt ein weiteres Team vom Gymnasium in Wolfenbüttel den dritten Platz.

Die Aufgabe

Die SchülerInnen hatten die Aufgabe, ein Video zu produzieren, in dem sie sich mit dem Thema Tierversuche auseinandersetzen sollten. Die Gewinner aus Heidelberg führten selbst ein Experiment durch. Sie entwickelten „Fake-Haut“ aus Gelatine (tierische Proteine) und Agartine (veganes Produkte), um das Phänomen des Sonnenbrands zu erforschen. Außerdem sollten sie dem Medizin-Nobelpreisträger von 2008 im Film mindestens eine Frage stellen, die er ihnen bei dem exklusiven Treffen beantwortet. Diese lautet: Wie stehen Sie zu Forschern, die durch das Einsparen von Geld bzw. Aufwand, Tierversuche durchführen, obwohl es eventuell einen anderen Weg gegeben hätte? Haben Sie schon einmal so gehandelt?

„Wir haben uns zunächst einmal die Homepage angeschaut und waren begeistert von der Materialfülle. Der Vorschlag an diesem Wettbewerb teilzunehmen, stieß sofort auf positive Resonanz in der Klasse“, sagt Lehrerin Johanna von der Heyd. „Das Thema Tierverusche hat direkt Diskussionen in der Klasse angeregt. Zudem konnten wir die Thematik gut in den Biologieunterricht einbinden.“ Die Abstimmungsphase gestaltete sich sehr anstrengend. Besonders in der Schlussphase habe die Akquise von Stimmen große Kreise gezogen, Chöre und Firmen der Eltern, im Ausland befindliche Schüler und deren Schulen, jeder wurde mit einbezogen. Die Klasse habe sich sehr gefreut, dass ihr Video überhaupt ausgewählt wurde, so die Lehrerin. Dass sie die meisten Stimmen bekommen hätten, sei natürlich eine sehr erfreuliche Krönung des Projektes.

Auch die Klasse 239 aus Berlin überzeugte mit ihrem Film. In ihrem Video unterstreichen die SchülerInnen die Relevanz, sich mit dem Thema Tierversuche sachlich auseinanderzusetzen und sich selbst umfangreich zu informieren. Mittels einer eigenen Umfrage an ihrer Schule zeigen sie auf, wie wichtig es ist, öffentlich über Tierversuche zu informieren. Die interne Umfrage demonstrierte, dass die Mehrheit der Schüler zunächst gegen Tierversuche eingestellt war; nach einer umfassenden Recherche, veränderten sich die Umfrageergebnisse jedoch. Die meisten SchülerInnen stimmten der Notwendigkeit von Tierversuchen nun zu und zeigten sich gegenüber dem Thema offener. „Es war für die SchülerInnen sehr anstrengend, so viele Menschen zum Abstimmen zu bewegen. Zum Ende hin hat das die Klasse aber sehr stark miteinander verbunden, es hat sich ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt, das zuvor nicht vorhanden war. Das hat unglaubliche Kräfte freigesetzt, die während der Entstehungsphase nicht vorhanden waren“, sagt Dr. Heike Kusserow, Lehrerin der Klasse 239 aus Berlin. Ihre Frage an Prof. zur Hausen lautet: Hatten Sie jemals ethische Zweifel bei Ihrer Arbeit mit Tieren?

Ein Nobelpreisträger zum Ausfragen

Am 18. März wird es soweit sein. Die Sieger treffen im Deutschen Krebsforschungszentrum auf Harald zur Hausen. Abgerundet wird dieses Highlight durch ein spannendes zweitägiges Rahmenprogramm. Neben weiteren Programmpunkten zum Thema Wissenschaft, stehen selbstverständlich auch noch einige leckere und spaßige Aktionen auf der Tages- und Abend-Agenda – Details bleiben eine Überraschung!

Das Gymnasium im Schloss in Wolfenbüttel darf sich über den zweiten und dritten Platz freuen: die SchülerInnen gewinnen ein begehbares Organmodell, das an der Schule aufgestellt und von einem Experten erläutert wird. Der VIP-Museumsbesuch mit Bezug zum Thema Biowissenschaften oder Medizin (3. Platz) geht ebenfalls an vier Schüler aus Wolfenbüttel.

Der wissenschaftliche Referent der Initiative, Dr. Roman Stilling, lobt insbesondere die Qualität der Videos in diesem Jahr. „Die Inhalte sowie die Umsetzung der Videos sind in der dritten Runde allesamt außerordentlich gut – inhaltlich aber auch darstellerisch! Wir sehen deutlich, dass sich die SchülerInnen intensiv mit dem Thema Tierversuche auseinandergesetzt haben. Genau das wollten wir erreichen.“ Er dankt allen Kursen und Klassen für ihre tollen Beiträge, insbesondere auch denen, deren Videos es nicht unter die besten fünf geschafft haben.

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