Wüstenrennmaus

„Initiative Transparente Tierversuche“: Positive Bilanz nach zwei Jahren

Mittlerweile 100 Einrichtungen für Vernetzung und öffentlichen Dialog gewonnen | Breites Spektrum von Forschungseinrichtungen über Kliniken bis Fachgesellschaften

Die „Initiative Transparente Tierversuche“, die gemeinsam von der Informationsplattform Tierversuche verstehen der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und der Ständigen Senatskommission für tierexperimentelle Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aus der Taufe gehoben wurde, kann nach zwei Jahren eine positive Zwischenbilanz ziehen: Nachdem die Initiative mit 54 Einrichtungen am 1. Juli 2021 an den Start ging, hat sich pünktlich zum Jubiläum mit dem „Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum“ die hundertste Einrichtung freiwillig zur Förderung der transparenten Information und offenen Kommunikation über Tierversuche in der Forschung verpflichtet. Zu den 100 unterzeichnenden Einrichtungen gehören 32 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, zehn Fachgesellschaften beziehungsweise Netzwerke, sieben forschende Firmen, eine Stiftung, 29 Hochschulen, 17 Universitätskliniken sowie vier Zoos mit genehmigungspflichtigen Tierversuchen.

„Wir freuen uns sehr, dass immer mehr Einrichtungen eine Selbstverpflichtung zu transparenter Information und offener Kommunikation zu Tierversuchen abgeben. Unser Ziel muss sein, alle Akteure, die in Deutschland mit Tierversuchen zu tun haben, für die „Initiative Transparente Tierversuche“ zu begeistern. So kann die Wissenschaft einen wichtigen Beitrag dazu liefern, das Thema Tierversuche aus der Tabuzone zu holen und zu einem breiten gesellschaftlichen Diskurs beitragen.“, sagte die Vorsitzende der DFG-Senatskommission für tierexperimentelle Forschung, Professorin Dr. Brigitte Vollmar. Professor Dr. Thomas Sommer, Gruppenleiter und ehemaliger Wissenschaftlicher Vorstand (Interim) des Max-Delbrück-Zentrums in Berlin, eines der ersten Unterzeichner der Initiative, schließt sich dem an: „Wissenschaftskommunikation über Tierversuche wird immer relevanter. Dementsprechend haben wir uns als Institut ohne Zögern dazu entschlossen, diese wichtige Initiative von Beginn an zu unterstützen.“   

Proaktive und offene Kommunikation intensivieren

In einem kontrovers diskutierten Themengebiet wie der tierexperimentellen Forschung sind transparente Informationen über die wissenschaftliche Arbeit und der offene, dialogbereite Austausch über die Wahl von Forschungsmethoden ebenso wie ethische Verantwortlichkeiten besonders wichtig. Die „Initiative Transparente Tierversuche“ appelliert daher an akademische Institutionen und die forschende Industrie, ihrer Verantwortung für eine transparente Information über tierexperimentelle Forschung gerecht zu werden und die Bemühungen für eine proaktive und offene Kommunikation zu diesem Thema zu intensivieren. Gleichzeitig möchte die Initiative die Öffentlichkeit ermutigen und einladen, die Informationsangebote der beteiligten Einrichtungen wahrzunehmen.

Die Initiative „Tierversuche verstehen“ zeichnet Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsorganisationen aus, die sich für offene Kommunikation innerhalb tierexperimenteller Forschung einsetzen. Quelle: Tierversuche verstehen

In den beiden Jahren ihres Bestehens hat die Initiative auf vielen Feldern mehr Transparenz geschaffen: So finden sich etwa auf einem Großteil der Webseiten der Unterzeichnenden spezifische Informationen zu Tierversuchen, die bisher unzugänglich oder kaum auffindbar waren. Im Rahmen von Best Practice-Workshops tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter der Einrichtungen dazu aus, wie die Ziele der Initiative am besten umgesetzt werden können und wie die Kommunikation der Unterzeichnenden untereinander verbessert werden kann. In regelmäßigen Online-Diskussionsrunden wird zudem über aktuelle Themen rund um Tierversuche gesprochen. Beispiele besonders vorbildlicher Kommunikation tierexperimenteller Forschung zeichnet die Informationsinitiative Tierversuche verstehen mit einem Qualitätssiegel aus, um die Sichtbarkeit dieser Aktivitäten zu erhöhen.

Weiterführende Informationen

  • Zur Webseite der „Initiative Transparente Tierversuche“: www.initiative-transparente-tierversuche.de
  • Medienkontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2109, presse@dfg.de
  • Fachliche Ansprechpartnerin beim Sekretariat der DFG-Senatskommission für tierexperimentelle Forschung: Dr. Valeska Stephan, Universitätsmedizin Rostock, Tel. +49 381 494-2565, valeska.stephan@med.uni-rostock.de
  • Fachlicher Ansprechpartner in der DFG-Geschäftsstelle: Dr. Christoph Limbach, Gruppe Neurowissenschaften 1, Tel. +49 228 885- 2865, christoph.limbach@dfg.de
  • Zur DFG-Senatskommission für tierexperimentelle Forschung und ihren Aktivitäten: www.dfg.de/sktf

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