Freiheit und Verantwortung
der Forschung

Die großen deutschen Wissenschaftsorganisationen haben sich anlässlich der Verabschiedung des Grundgesetzes vor 70 Jahren zur Freiheit, aber auch zur Verantwortung der Wissenschaft bekannt. In ihrem gemeinsamen Memorandum „Zehn Thesen zur Wissenschaftsfreiheit“ formulieren die Organisationen, die sich zur Allianz der Wissenschaftsorganisationen zusammengeschlossen haben, zugleich ihre Verpflichtung, gesetzliche und ethische Rahmenbedingungen zum Beispiel bei Tierversuchen strikt zu beachten.

Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft.
Foto: Oliver Lang

„Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen bei ethisch sensibler Forschung stets sorgfältig Chancen und Risiken ihres Tuns abwägen“, heißt es in dem Papier. „Wissenschaftliche Freiheit bedeutet nicht, frei von Regeln zu sein“, sagte Matthias Kleiner, der Präsident der in diesem Jahr in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen federführenden Leibniz-Gemeinschaft. „Regeln sind als Rahmen für freie Forschung wichtig, damit diese im ethisch und rechtlich gesetzten Rahmen erfolgt, aber auch durch Wiederholbarkeit und andere Standards guten wissenschaftlichen Arbeitens überhaupt ihre unverzichtbare Qualität entfalten kann. Dies dann aber in größtmöglicher Freiheit.“, so Matthias Kleiner weiter.

Die Forschung unterläge bei Tierversuchen rechtlichen und ethischen Grenzen, die „vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen und Debatten festgelegt und auf den Prüfstand gestellt“ würden, heißt es in dem Papier weiter. Wissenschaftliche Einrichtungen unterstützen diese Prozesse umfassend mit Ethik-Kommissionen, Beratungsstrukturen, Selbstverpflichtungen und verbindlichen Leitlinien.

Selbstkontrolle als Schlüssel zur Forschungsfreiheit

Die besonderen Freiheitsrechte der Wissenschaft bedeute zugleich eine besondere Verantwortung, so das Memorandum mit dem Titel „Freiheit ist unser System“. Erforderlich sei eine funktionierende Selbstkontrolle. Ihrer Verantwortung würden Hochschulen und Forschungseinrichtungen unter anderem gerecht, „indem sie hohe Standards guter wissenschaftlicher Praxis, Integrität, Compliance, Rechtssicherheit und Mitarbeiterschutz erfüllen“.

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen bekennt sich allgemein dazu, „in ihren eigenen Organisationsstrukturen die freie Wissenschaft bestmöglich zu unterstützen und ihrer Bedeutung in einer demokratischen Gesellschaft mehr Gewicht zu verleihen“. Zugleich seien Staat und Gesellschaft aufgefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu gewährleisten und die Wissenschaft für künftige Herausforderungen zu stärken. Dies gelte zum Beispiel bei der Unterstützung für gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland, bei der kritischen Auseinandersetzung mit vereinfachenden oder einseitigen Informationen oder bei der Förderung einer positiven Debattenkultur.

Initiative Tierversuche verstehen

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat 2016 die Initiative Tierversuche verstehen ins Leben gerufen und koordiniert diese. Damit übernimmt sie Verantwortung durch Förderung der Vermittlung von Fakten über verantwortungsbewussten Tierversuche und einer aktiven Transparenz von Forschungseinrichtungen in einem von vereinfachten und einseitigen Darstellungen geprägten gesellschaftlichen Dialog.

Weitere Informationen zur Allianz der Wissenschaftsorganisationen finden Sie im Bereich „Über uns“.

Weitere Informationen zum Memorandum finden Sie unter www.wissenschaftsfreiheit.de

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