Rhesusaffen (Macaca mulatta) im Außengehege des DPZ

Forschung im Zoo: Haltung verbessern, Wissen erweitern, Arten erhalten

Neben Erholung und Bildung zu bieten gehört zum Selbstverständnis von Zoos auch die Verpflichtung, Forschung und Natur- und Artenschutz zu betreiben. Die Forschung in Zoos dient zum Beispiel dazu, die Haltungsbedingungen der dort lebenden Tiere zu verbessern – manchmal auch durch genehmigungspflichtige Tierversuche.

Als genehmigungspflichtiger Tierversuch gilt ein Eingriff am Tier zum Zwecke der Forschung, bei dem Schmerzen, Leiden oder Schäden entstehen können. Wenn eine Untersuchung jedoch auf Freiwilligkeit beruht und zu keinen derartigen Einschränkungen führt, gilt dies nicht als Tierversuch, wie zum Beispiel beim Eisbären „Nanuq“ im Tiergarten Nürnberg. Bei dem Eisbärmännchen wird regelmäßig an derselben Stelle Fell rasiert, um in den Haaren ein Stresshormon zu untersuchen: Cortisol. Der Eisbär wird durch Training mit Leckerchen auf diese Untersuchungen vorbereitet, so dass er ohne Zwang bei der Rasur der Haare mitmacht.

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„Aufgabe eines Zoos, dass man diese Grundlagenforschung macht“

Auch zum Schutz von wildlebenden Tieren und Arten wird die Forschung in Zoos genutzt. Aktuell bedroht die afrikanische Schweinepest viele freilebende Schweinearten, darunter auch den indonesischen Hirscheber. Diese Art ist in der freien Wildbahn bedroht und wird daher in Zoos gehalten und geschützt. Die in Afrika lebenden Schweine haben dagegen eine natürliche Immunität gegen die Schweinepest. Durch Forschung sowohl an diesen afrikanischen Schweinen als auch an betroffenen und bedrohten Schweinearten könnte zum Beispiel ein Impfstoff gegen die Schweinepest entwickelt werden.

Diese und weitere Beispiele der Forschung im Tiergarten Nürnberg werden in unserem Film erklärt. Der Film geht Fragen wie: Warum betreiben Zoos Forschung, zu welchem Zweck und mit welchen Methoden. „Es ist die Aufgabe eines Zoos, dass man diese Grundlagenforschung tatsächlich macht“ erklärt Katrin Baumgartner, Tierärztin im Tiergarten Nürnberg. So kontinuierliche Untersuchungen über einen längeren Zeitraum können an Wildtieren nicht durchgeführt werden, die Situation im Zoo ist dafür aber privilegiert.

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