Krebsforschung – Mit der Maus zur individuellen Therapie

Der Krankheitsverlauf bei Krebs kann von Mensch zu Mensch stark variieren. Umso wichtiger ist es, Therapieansätze individuell an die Patientinnen und Patienten anzupassen. Prof. Dr. med. Cyrus Khandanpour ist Leitender Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Lübeck (UKSH). Seine Arbeit zeichnet sich durch eine enge Verknüpfung der klinischen Praxis mit neuen Erkenntnissen aus der Forschung aus. Die Initiative Tierversuche verstehen zeigt in diesem Film, welche Rolle Tierversuche bei der Entwicklung individueller Krebstherapien spielen.

Ein Beispiel für die Verbindung von Forschung und Praxis ist eine klinische Studie zur Behandlung von Blutkrebs, die am UKSH durchgeführt wird. Ziel ist es, den Verlauf der Krankheit besser zu verstehen und präzisere Diagnoseverfahren zu entwickeln. Die Grundlage dafür sind Erkenntnisse aus der Arbeit mit Labormäusen: In präklinischen Modellen konnten Forschende bestimmte Veränderungen im Blut identifizieren, die auf ein frühes Stadium der Erkrankung hinweisen – ein wichtiger Schritt hin zu früherer Erkennung und gezielter Therapie.

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Forschung an Tieren muss respektvoll ablaufen

Tim Mertens ist Krebspatient und Teilnehmer dieser Studie. Durch sein Engagement in Selbsthilfegruppen ist er bereits mit Diskussionen über Tierversuche in Berührung gekommen. Ihm ist ein respektvoller Umgang mit den Tieren dabei besonders wichtig. Zugleich sieht er in der tierexperimentellen Forschung eine notwendige Grundlage, um Betroffenen wirksam helfen zu können.

Im Forschungslabor in Lübeck wurden durch Versuche mit Tieren bereits wichtige Erkenntnisse für neue Krebstherapien gewonnen. Die Arbeitsgruppe um Prof. Khandanpour untersuchte dort genetische Eigenschaften von Krebszellen und konnte zum Beispiel auch Gene identifizieren, die Tumoren zwar aggressiver machen, aber auch neue therapeutische Angriffspunkte bieten. So zeigte sich, dass Medikamente, die ursprünglich gegen Brust- oder Eierstockkrebs entwickelt wurden, bei Patienten mit diesen aggressiven Tumoren ebenfalls Wirkung zeigen. Dank der Vorarbeit im Tiermodell konnten bestehende Therapien gezielt weiterentwickelt und auf weitere Patientengruppen ausgeweitet werden.

Mäuse helfen, komplexe Vorgänge im Körper zu verstehen

Mäuse sind ein unverzichtbares Modell in der Krebsforschung, da viele ihrer genetischen Merkmale und Krankheitsverläufe dem Menschen stark ähneln. Am Universitätsklinikum Lübeck werden aktuell mehr als 160 spezialisierte Mauslinien gezielt eingesetzt, um komplexe Krankheitsmechanismen besser zu verstehen und neue Therapieansätze zu entwickeln. Dabei hat das Wohlergehen der Tiere einen hohen Stellenwert – sie werden täglich von Fachpersonal betreut.

Forschende arbeiten intensiv an der Entwicklung von Alternativen zum Tierversuch. Doch gerade bei schwer behandelbaren Tumoren liefern Tierversuche bislang entscheidende Erkenntnisse. So konnten bestehende Therapien weiterentwickelt und auf neue Patientengruppen ausgeweitet werden – ein wichtiger Schritt, um bisher therapieresistente Tumoren doch noch erfolgreich zu behandeln.

Im Film erhalten Sie einen spannenden und ausführlichen Einblick in die Krebsforschung der Arbeitsgruppe von Prof. Cyrus Khandanpour am Universitätsklinikum Lübeck. Weitere Informationen darüber, warum Tierversuche in der Krebsforschung nach wie vor unverzichtbar sind, finden Sie hier.

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