Ein Rhesusaffe bei einer Aufgabe in einem Trainingskäfig.

Dialogforum „Tierversuche in der Forschung“ – ein Rückblick

Die Initiative „Tierversuche verstehen“ konnte zum Start auf die Arbeit aus zehn Jahren Dialogforum „Tierversuche in der Forschung“ aufbauen. Darin haben sich tierexperimentell arbeitende Wissenschaftler, Versuchstierkundler, Tierschutzvertreter, Ethiker, Vertreter von Genehmigungsbehörden und aus weiteren Disziplinen von 2005 bis 2015 über die ethischen Aspekte der biomedizinischen Forschung ausgetauscht. Aus diesem Diskurs entstanden unter anderem Hintergrundpapiere.

„Das Forum hat allen Teilnehmern die Chance geboten, sich wertoffen mit ganz unterschiedlichen Interessengruppen auszutauschen“, blickt Dr. Cornelia Exner, die den Prozess für die Senatskommission für tierexperimentelle Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) begleitet hat, auf den intensiven Austausch zurück. Der Diskurs sei vor allem deswegen so fruchtbar gewesen, weil sich die Wissenschaft nicht nur mit sich selbst beschäftigt habe. „Zwar wurde das Forum von der DFG, dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) getragen, es haben sich unter anderem aber auch Tierschutzorganisationen oder der Deutsche Kirchentag bei den Treffen eingebracht“, sagt Exner. So tauschten die Teilnehmer zwei Mal im Jahr kontroverse Positionen miteinander aus. Dabei standen gesellschaftliche Erwartungen an das Thema im Mittelpunkt, aber auch Aspekte, bei denen die Teilnehmer einen konkreten Handlungsbedarf sahen.

Das Forum hat allen Teilnehmern die Chance geboten, sich wertoffen mit ganz unterschiedlichen Interessengruppen auszutauschen.

Ergebnisse

Zehn Jahre des intensiven Austauschs haben Spuren hinterlassen. „Das Dialogforum hat vor allem die Diskussion über die Kommunikation zu Tierversuchen in die wissenschaftliche Community getragen“, sagt Exner. Darüber hinaus haben die Mitglieder Hintergrundpapiere entwickelt, unter anderem ein Moralprofil für die tierexperimentelle Forschung. Es fasst die vielschichtige Debatte der ethischen Vertretbarkeit von Tierversuchen zusammen. Alle Hintergrundpapiere des Forums finden Sie hier zum Download.

Ein weiterer Fokus lag auf der Wissensvermittlung in Schulen. Mit einem speziell entwickelten Diskursprojekt sollten Schüler lernen, sich kritisch mit Tierversuchen auseinanderzusetzen und eine eigene Meinung zum Thema zu bilden. Dabei erhielt das Dialogforum Unterstützung von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, das die Diskussion kontroverser Themen an gymnasialen Oberstufen förderte. „Für dieses Angebot haben wir viele Anfragen und positive Resonanz erhalten“, so Exner.

 

Finanzierung

Das Projekt wurde vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung initiiert und von 2005 bis 2006 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ab 2008 sicherten DFG, MPG und die Helmholtz-Gemeinschaft gemeinsam die Finanzierung des Dialogforums bis zum Abschluss des Projektes im Jahr 2015.

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen war sich einig, dass die Kommunikation über Tierversuche in der Forschung noch intensiver in die Öffentlichkeit getragen werden muss. Mit dem Entschluss, die gemeinsame Initiative „Tierversuche verstehen“ zu gründen, lief das Dialogforum Tierversuche in der Forschung daher 2015 aus.

Mit „Tierversuche verstehen“ verfolgt die Allianz der Wissenschaftsorganisationen eine neue Ausrichtung. „Unser Ziel ist es, die vom Dialogforum Tierversuche in der Forschung angestoßene Debatte noch stärker aus der Wissenschaftsgemeinschaft in die Öffentlichkeit zu tragen“, betont der Sprecher der Initiative Prof. Stefan Treue. „Neben der Information über die Hintergründe von Tierversuchen, möchten wir noch aktiver die Kommunikation mit der Öffentlichkeit, den Medien und der Politik suchen.“

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